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Duisburg effizient!

Denn auch Kleinigkeiten machen eine MENGE aus.

Das Haus der Grögers ist hell, freundlich, modern. Und noch viel wichtiger: nahezu kernsaniert und weitgehend ausgestattet mit neuen Elektrogeräten. „Ein Positivbeispiel“, wie Stadtwerke-Energieberaterin Kornelia Wasylowski sagt. Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail: ein in der Steckdose vergessenes Ladegerät hier, ein Standby-Lämpchen dort. Kleinigkeiten, die Verbraucher in der aktuellen Energiekrise vergleichsweise teuer zu stehen kommen können. Dabei ist sparen gar nicht so schwer. „Oft sind es ja nur zwei, drei blöde Gewohnheiten, die man ändern muss“, stellt Kirsten Gröger nach dem Rundgang mit dem Profi durch ihr Heim fest.

Das Haus von Familie Gröger ist ein Positivbeispiel, Möglichkeiten zum Stromsparen gibt es trotzdem.

Sanierter Altbau, neue Elektrogeräte.

Vor drei Jahren sind sie und ihr Mann Kai in die Doppelhaushälfte, Baujahr 1959, gezogen, mittlerweile leben sie mit ihren zwei Kindern hier im Duisburger Süden. Bis auf das Dach ist das Haus kernsaniert, Kornelia Wasylowski auf den ersten Blick zufrieden: energiesparende LED-Spots in der Decke, Fenster mit Dreifachverglasung. Um die Sommerhitze noch besser draußen und die warme Heizungsluft im Winter verlässlich drinnen zu halten, können heruntergelassene Rollläden noch zusätzlich unterstützen, empfiehlt die Energieberaterin. „Dazu morgens und abends stoßlüften“, sagt Kornelia Wasylowski und schiebt ihren Latte Macchiato über den Esszimmertisch. Ein Kaffeevollautomat – kein Problem, solange er nicht die ganze Zeit auf Standby steht. >

Dann fällt ihr Blick auf den Fernseher, an dem tatsächlich ein verräterisches Lämpchen rot leuchtet. „Besonders bei großen Geräten lohnt es sich, die Standby-Funktion auszuschalten“, mahnt die Expertin. „Und wer für den Power-Knopf nicht extra vom Sofa aufstehen will, kann eine Fernbedienung nutzen, mit der man einfach den Strom direkt an der Steckdose an- und ausschaltet.“ Sieben Grad reichen im Kühlschrank Dagegen läuft der große Side-by-Side- Kühlschrank in der Küche natürlich im Dauerbetrieb – nicht nur hinsichtlich der Maße, sondern auch energetisch betrachtet ein großes Thema. Das Gerät ist recht neu, zwischen Fotos und Kinderzeichnungen zeigt die digitale Anzeige für die Temperatur im Inneren vier Grad. „Das brauchen die Lebensmittel gar nicht“, meint Kornelia Wasylowski. „Kälter als sieben Grad sollte der Kühlschrank nicht eingestellt sein.“ Damit sich das Gerät nicht zusätzlich runterkühlt, sollte es außerdem geschützt vor Sonnenlicht und bestenfalls frei stehen.

„Oft sind es ja nur zwei, drei blöde Gewohnheiten, die man ändern muss.“

Kirsten Gröger

Beim Kochen gilt: Deckel auf den Topf und Restwärme nutzen. „Grundsätzlich kann man sich merken: Je kleiner das Gerät, desto weniger Energie braucht es“, sagt die Beraterin der Stadtwerke Duisburg. Im Zweifelsfall lohnt es sich also, eher den Wasserkocher als den Herd anzumachen. Wer lästiges Spülen lieber an die Maschine abgibt, muss aber kein schlechtes Gewissen haben. „Spülmaschinen sind heutzutage sehr energieeffizient“, weiß Kornelia Wasylowski.

„Sie nutzen sogar weniger Wasser, als wenn man von Hand spülen würde.“ Familie Gröger stellt extra das Eco-Programm ein, „auch wenn das gefühlt ewig dauert“, sagt Mutter Kirsten. Sinnvoll sei das aber nur, wenn das Geschirr auch wirklich sauber wird – „ansonsten kann man auch ruhigen Gewissens das normale Programm nehmen“. Sparpotenzial im Keller Natürlich sollte die Spülmaschine immer möglichst voll beladen werden, genauso wie die Waschmaschine im Keller. Für die Grögers ist das mit zwei kleinen Kindern kein Problem. „Wenn man nicht gerade mit völlig verdrecktem Trikot vom Fußballspiel nach Hause kommt, reichen 30 Grad für die Wäsche völlig aus“, betont die Energieberaterin noch, während Kirsten Gröger schon auf ihren heißgeliebten Trockner schielt. Der laufe in ihrem Vierpersonenhaushalt jeden Tag, im Sommer zumindest zum Antrocknen, gibt sie kleinlaut zu. Wenn es um Energiesparen geht, ein absolutes No-Go. „Trockner fressen so viel Strom“, mahnt Kornelia Wasylowski streng, „da lautet der ultimative Tipp: nicht anmachen!“ Dabei steht das größte Sorgenkind noch wie der sprichwörtliche Elefant im Raum:

Heizkörper und Rohre haben die Grögers vor ihrem Einzug erneuert, doch die alte Gasheizung tut auf den 120 Quadratmetern nach wie vor ihren Dienst.

30 Grad reichen beim Waschen aus, betont die Expertin.
Heruntergelassene Rollläden helfen dabei, die Sommerhitze draußen oder warme Heizungsluft drinnen zu halten.

„Besonders bei großen Geräten lohnt es sich, die Standby-Funktion auszuschalten.“

Kornelia Wasylowski

Kirsten Gröger setzt sich bereits länger mit dem Thema Energie auseinander und war schon im vergangenen Winter, noch vor dem Krieg in der Ukraine, nicht gerade zimperlich. „Ich finde, man muss nicht das ganze Jahr in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen. Im Winter kann man sich auch mal einen Pullover anziehen“, sagt die 36-Jährige an ihren Mann gewandt, der schon beim Gedanken an die kalte Jahreszeit zu frösteln scheint. Und angesichts der aktuellen Entwicklungen gelte es jetzt erst recht, Kosten zu sparen: „Entweder wir haben es im Winter schön warm oder wir fahren nächstes Jahr einmal mehr in den Urlaub.“

Optimale Raumtemperatur

Schützenhilfe bekommt die Recruiterin dabei auch von Kornelia Wasylowski: „Man sollte das Haus nicht zur Sauna machen. 17 bis 20 Grad reichen im Winter völlig aus“, so die Energieberaterin. Zusätzlich könne man bei Räumen, die sehr selten genutzt werden, die Türen schließen und hier ganz aufs man muss nicht das ganze Jahr in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen. Im Winter kann man sich auch mal einen Pullover anziehen“, sagt die 36-Jährige an ihren Mann gewandt, der noch beim Gedanken an die kalte Jahreszeit zu frösteln scheint. Und angesichts der aktuellen Entwicklungen gelte es jetzt erst recht Kosten zu sparen: „Entweder wir haben es im Winter schön warm oder wir fahren nächstes Jahr einmal mehr in den Urlaub.“

Ob Familie Gröger auf ihren Trockner oder die Klimaanlage in den Schlafräumen – aus Energiesicht absoluter Luxus – zukünftig verzichten möchte, wird wohl auch die Versorgungslage mitbestimmen. „Es gibt gefühlt ja kein anderes Thema mehr und jeder von uns kann jetzt seinen Beitrag leisten für die Gesellschaft. Wenn man dabei noch ein bisschen Gas und Strom sparen kann, ist das doch eine gute Sache“, zeigt sich Kirsten Gröger optimistisch. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach lag, ganz abgesehen von den aktuell sehr langen Lieferzeiten, bisher noch nicht im Budget.

Mona Contzen

GUT ZU WISSEN

Nachhaltigkeit, Klimawandel, Ressourcenschonung und nicht zuletzt die Freude an der Ersparnis machen Energieeffizienz zu einem individuellen und zeitgleich globalen Thema. Hier können Sie die wichtigsten Tipps noch einmal nachlesen:


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