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Bingo, Karaoke und Darts. Die Klassiker sind wieder im Kommen.

Markus Krebs gehört zu den bekanntesten Comedians in Deutschland. Nun geht er wieder unter die Gastronomen. Über Konzepte für seine Kneipe „Zum Hocker“ spricht der Neudorfer in „Anders gesagt“.

Markus Krebs, wie kommt man in Zeiten wie diesen darauf, eine Kneipe zu eröffnen?

Ganz einfach: Weil ich Lust darauf hatte. Mein Bruder hatte ja die alte Vereinsgaststätte in Bissingheim vier Jahre lang unter dem Namen „Anne Tränke“ geführt. Ich war der Pächter. Dann hat mein Bruder aufgehört, der Pachtvertrag lief aber noch. Also haben meine Managerin und ich beschlossen, den Laden zu renovieren und neu zu eröffnen. Ich glaube auch, dass Kneipen eine Zukunft haben. Allerdings reicht es nicht mehr, Pils zu zapfen und ein Glas Soleier in die Ecke zu stellen. Die Leute sehnen sich nach Events.

Was erwartet die Gäste im „Zum Hocker“?

Die Klassiker sind wieder im Kommen. Deshalb veranstalten wir zum Beispiel Bingo- Abende. Da haben die Leute Spaß dran. Ich kenne das doch: Wenn einer seine Reihe voll hat, dann hört er gar nicht mehr auf, Bingo zu rufen. Dazu braucht man noch die passenden Preise – und schon läuft es.

Markus Krebs (50) kam in Duisburg-Neudorf zur Welt. Er ist gelernter Groß- und Einzelhandelskaufmann. In einem Bau-markt war Krebs als stellvertretender Filialleiter beschäftigt. Außerdem arbeitete er in der Gastronomie. 2011 nahm sein Leben eine Wendung: Krebs gewann den „RTL Comedy Grand Prix“. Im Jahr darauf ging der Stand-up- Comedian erstmals auf Tour. Mit Programmen wie „Hocker- Rocker“, „Permanent Panne“ oder „Pass auf…kennste den?!“ füllte er später Hallen in ganz Deutschland. Ende 2020 entschlossen sich Krebs und seine Managerin Stefanie Sauer, das alte Klubhaus des ETuS Bissingheim (Vor dem Tore 76, 47279 Duisburg) zu übernehmen. Sie führen die Gaststätte nun unter dem Namen „Zum Hocker“. Mehr Infos unter: zumhocker.chayns.net

Was kann der Bingo-König denn mit nach Hause nehmen?

Da fällt uns meistens spontan etwas ein. Ein Beispiel: Kürzlich war Tom Gerhardt hier zu Besuch, wir haben zusammen einen Podcast aufgezeichnet. Ich hatte noch zwei DVDs von „Ballermann 6“ zuhause. Die hab‘ ich dem Tom hingelegt, er hat unterschrieben. Jetzt bekommt die Filme demnächst ein Gewinner beim Bingo. Vielleicht gibt’s auch mal einen Kaktus zu gewinnen. Hauptsache ist doch, dass die Leute was erleben.

Zu den Kneipen-Klassikern gehört auch Karaoke.

Das machen wir natürlich auch. Ich finde das immer total witzig, wenn jemand auf der Bühne steht, den Text sieht und ganz erstaunt guckt. Dann weiß man sofort: Der hat den Song jahrelang falsch gesungen. Das kommt bei Liedern von Herbert Grönemeyer häufig vor.

Wie steht es um Deine eigenen Karaoke-Erfahrungen?

Ich mache das gerne. Zu meiner Stimme passt „In the Ghetto“ von Elvis Presley ganz gut. Was ich auch super finde, ist das Konzept „Karaoke from Hell“. Das habe ich mal in Zürich kennengelernt. Da steht eine Band auf der Bühne und du bist dann deren Sänger. Es gibt aber keinen Monitor, von dem man ablesen kann. Du musst den Text also schon können. Ich habe damals „Rock and Roll all Nite“ von „Kiss“ gesungen. Bei dem Lied bin ich ziemlich textsicher.

"Die Leute sehnen sich nach Events."

Klingt so, als käme hier demnächst nur Rockmusik aus den Boxen.

Das ist meine bevorzugte Richtung, klar. Aber du musst gucken, wer alles in der Kneipe sitzt. Wenn die Leute Bock auf Schlager haben, dann wird hier Schlager gespielt. Wenn sie „Neue Deutsche Welle“ hören wollen, machen wir das an. Ich glaube, dass Fans von Rap-Musik selten zu Gast sind. Aber sonst wird bei uns jeder Geschmack bedient. Wenn ich mal auflegen sollte, wird bestimmt was von „Volbeat“ dabei sein. Auch Skatepunk wie „Blink 182“ oder „Sum 41“ finde ich gut. Und dann werden natürlich die Klassiker von „AC/DC“ oder „Kiss“ laufen.

Auf den DJ Markus Krebs dürfen sich die Gäste also ab und an freuen. Auch auf den Darts-Spieler?

Im Nachbarraum stehen zwei Automaten. Auf die Scheiben werde ich auch mal Pfeile werfen. Wir planen zudem Wettkämpfe mit Promis. Oliver Pocher, Matze Knop oder der Darts-Experte Elmar Paulke haben schon zugesagt. Die sollen dann gegen eine Mannschaft aus dem Ligabetrieb antreten. Ich denke mal, dass die Promis die Hucke voll bekommen. Aber am Ende geht’s darum, Geld zu sammeln, das für einen guten Zweck gespendet wird.

Wie würdest Du dich als Darts-Spieler einstufen?

Ich habe neulich mal Gabriel Clemens besiegt. Der stand immerhin im Achtelfinale der WM. Okay, ich muss eins zugeben: Er hat nur mit der schwachen linken Hand geworfen – und ich mit der rechten. Ansonsten bin ich noch Mitglied beim DC Tralala, einem Team aus Rheinhausen. Meistens werde ich da aber nur kurz vor Schluss eingewechselt, wenn schon alles gelaufen ist. Ich bin auch selten bei den Spielen dabei, die Termine kollidieren oft mit meinen Auftritten. Jetzt hätte ich Zeit gehabt, da alles abgesagt wurde. Aber beim Darts ging leider auch nichts.

Durch Corona hat sich auch der geplante Eröffnungstermin verschoben. Ihr hattet also genügend Zeit, Euch zu überlegen, welcher Song zuerst in der Kneipe gespielt wird.

Da hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Eins steht aber fest: Der erste Song wird richtig knallen.

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