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Fähre, Fische und Fantasie

Pusteblumen, automatische Türen, die sich wie von Zauberhand öffnen, ein Feuerwehrauto, das mit Blaulicht durch die Stadt rast: Kinder nehmen die Welt mit anderen Augen wahr, finden Dinge spannend, die für Erwachsene selbstverständlich sind. Der Kulturstadtplan für Familien in der neuen MEIN DUISBURG-App hält deshalb die ein oder andere Überraschung bereit: Kleine Stadtforscher haben hier beschrieben und gemalt, was sie in Duisburg interessant finden – jede Menge Spielplätze sind dabei, aber auch Hochbunker, Bahnhöfe oder Stolpersteine. Warum also nicht einfach mal die Kids zum Stadtführer machen? Wer sich darauf einlässt, kann selbst vor der eigenen Haustür viel Neues entdecken.

Die Rheinfähre

„Man kann toll mit der Fähre über den Rhein fahren“, schreiben Dario und Sebastian, beide zehn Jahre alt. „Ich finde es toll, die großen Schubschiffe dann aus der Nähe zu sehen.“ Mein Sohn Mischa ist zwar erst knapp drei, von Fahrzeugen jeglicher Art aber immer restlos begeistert. Unseren Kulturstadtplan-Test starten wir deshalb am Rhein, wo seit 1958 die kleine Autofähre „Glück Auf“ zwischen Walsum und Orsoy pendelt.

Aufregend:

In Walsum fährt eine kleine Fähre über den Rhein.

Willkommen zur Überfahrt

Natürlich wollen wir ganz aus der Nähe beobachten, wie das Schiff an den Anleger kommt. Das ist auch problemlos möglich: Hier gibt es keine Absperrungen, kein Ampeln, keine Schranken – es fühlt sich beinahe so an, als würde die Fähre nur für uns fahren. Über Preise und Fahrtzeiten haben wir uns auf der Internetseite informiert, die in der App verlinkt ist. Und dass der Fährmann nett ist, wissen wir schon von den Stadtforschern Dario und Sebastian. Die Rampe am Heck kratzt über das betonierte Ufer, eine Handvoll Autos fährt an uns vorbei, dann dürfen wir an Bord.

Während Papa unser Auto steuert, laufen wir schon mal zur Reling und bestaunen die Industriekulisse mit ihren Schornsteinen in allen Längen und Größen. Wir haben Glück: So- gar zwei Frachtschiffe schippern in unmittelbarer Nähe an uns vorbei. Als wir in Walsum am Ufer stehen, merken wir, dass die großen Boote den Rhein meterweit zurückziehen – dann ist es gar nicht mehr so leicht Steine vom Strand ins Wasser zu werfen. Es macht auch Spaß, an den Rheinauen die Enten zu beobachten oder Muscheln zu suchen. Aber Mischa hat nach der Fährüberfahrt eigentlich nur einen Wunsch: „Noch mal!“

Der Botanische Garten Hamborn

Wir vertrösten Mischa auf ein anderes Mal und lassen uns von der App zum Botanischen Garten in Hamborn navigieren. Der Park ist ein Tipp von Alexei: „Man kann sich hier toll entspannen und spazieren gehen“, schreibt er. Dazu hat der Zehnjährige für die App ein Bild gemalt, das Palmen und Schildkröten im Wasser zeigt. Wir sind auf einen Kurzurlaub in der Stadt eingestellt.

Fazinierend:

Im Botanischen Garten tummeln sich auch Fische.

Der erste Eindruck enttäuscht nicht: Am Eingang blühen bunte Wildblumenwiesen und obwohl der Garten neben der Autobahn liegt, übertönt das Vogelgezwitscher tatsächlich beinahe alle Verkehrsgeräusche. Überhaupt wirkt der ehemalige Botanische Garten – er wurde zurückgebaut und erfüllt keinen wissenschaftlichen Zweck mehr – ein bisschen wie ein „lost place“, ein verlorener Ort. Wir haben den Park ganz allein für uns, Mischa kann nach Herzenslust mit seinem Roller zwischen Heidelandschaft, Bauerngarten und Rhododendronsammlung herumflitzen.

In der Orangerie entdecken wir hinter einer Tür ein knappes Dutzend Schau-Aquarien der Gesellschaft für Aquarienkunde. Die großen Zuchtbecken sind verlassen, aber in den kleineren Aquarien tummeln sich allerlei Fische aus Asien, Afrika und Amerika. Mischa ist ganz begeistert von den fast dreieckigen Segelflossern, den knallgelben Diskusfischen und vor allem von den gut getarnten Stachelrochen, die scheinbar über den Grund fliegen. Mama und Papa finden den Außenbereich sogar noch besser: Zwischen den Holzbänken stehen Olivenbäume und Palmen, der Blick ruht auf dem Seerosenbecken, die ganze Atmosphäre erinnert an einen mediterranen Dorfplatz – und entschädigt ein bisschen dafür, dass wir Alexeis Schildkröten nicht gefunden haben.

Die Stadtteilbibliothek Beeck

Der Abschied vom Botanischen Garten fällt uns schwer, aber Ahsen und Lena haben im Kulturstadtplan noch die Stadtteilbibliothek Beeck empfohlen. Sie schwärmen von spannenden Büchern, von Bastelnachmittagen und Bilderbuchkino – und wie sich herausstellt, haben die beiden Zehnjährigen mit ihrer netten Bewertung maßlos untertrieben.

Unterhaltsam:

Für Kinder hat die Bücherei Beeck viel Auswahl.

Die Bücherei ist hell und freundlich, mit großen Schaufensterscheiben zum Rausgucken und einer liebevoll eingerichteten Kinderecke. Kleine Stühle stehen vor den Bücherkisten auf Kleinkindhöhe, zum Schmökern können sich sie Kids aber auch in ein buntes Holzhäuschen zurückziehen. Manche Bücher sind auf einem Regal drapiert, das wie ein Baum aussieht, andere in Boxen, die eine Raupe formen.

Es gibt auch eine Kiste mit türkischen Bilderbüchern und unzählige Regale voller Märchen und Comics, Abenteuerromanen und Krimis, Tiergeschichten und Gedichten. Dazu noch eine große Auswahl DVDs, Hörund Konsolenspiele. Mehr als die Hälfte des Sortiments sei allein für Kinder gedacht, betonen die Mitarbeiter. Für diesen Schwerpunkt wurde eigens ein Teil der Erwachsenenliteratur in andere Stadtteilbibliotheken verlagert.

Spannend:

Der Kulturstadtplan bietet viele große und kleine Abenteuer.

Für Mischa, der Bücher liebt, ist es hier wie im Paradies: Er weiß gar nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Einen Büchereiausweis haben wir noch nicht, aber vor Ort können wir uns trotzdem so viele Bücher ansehen, wie wir möchten. Für Kinder bis einschließ- Die MEIN DUISBURG-App macht kleine Stadtforscher zu echten Stadtführern und zeigt Familien, wo es selbst vor der eigenen Haustür Neues zu entdecken gibt. lich 18 Jahren ist der Ausweis ohnehin kostenlos und in wenigen Minuten ausgestellt. Das nehmen wir uns auf jeden Fall fürs nächste Mal vor. Dann wollen wir auch das Schoßkinderprogramm mit Singen, Fingerund Bewegungsspielen für Kinder von zwei bis drei Jahren ausprobieren, das hier an ausgewählten Freitagen stattfindet.

Entdeckte und unentdeckte Orte

Ideen für einen neuen Ausflug mit dem Kulturstadtplan haben wir aber auch so schon mehr als genug – vom Inliner- und Laufradfahren auf dem Hof der Feuerwache über Tipps zum Erdbeeren Pflücken bis hin zum Spaziergang über den Friedhof, bei dem sich herrlich die heimischen Tiere beobachten lassen. Und da gibt es ja auch noch die vielen unentdeckten Orte, die in der App mit schönen Symbolen gekennzeichnet sind und nur darauf warten, von uns selbst beschrieben und gemalt zu werden.

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