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Ab ins Wochenende

Im Restaurant „Mezzomar“ tragen die Kellner Orange. Zumindest auf ihren Tabletts. Das Sommergetränk Aperol Spritz ist bei den Gästen auf der Sonnenterrasse heute die erste Wahl. Aber auch Pilstulpen und Saftgläser klirren beim Anstoßen. Es ist Freitagabend. Das Thermometer zeigt 20 Grad Celsius. Beim Blick auf den Bertasee kommt Urlaubsstimmung auf. Deshalb haben zwei Vertreter des Redaktionsteams von KILOMETER 780, bestehend aus Fotograf und Autor, am Ufer Platz genommen. Es ist ein guter Ort, um ins Wochenende zu starten.

Im „Mezzomar“ können die Gäste ihr Essen mit Blick auf den Bertasee genießen.

Hilfe durch die City-App

Den Weg dorthin hat das Smartphone gewiesen – dank der neuen App MEIN DUISBURG. Sie bietet eine Übersicht mit vielen gastromischen Angeboten der Stadt. Viele deutsche, griechische, japanische oder türkische Restaurants stehen zur Auswahl. Vom Imbiss bis hin zur Eventlocation ist alles dabei.

Uns hat das „Mezzomar“ auf Anhieb zugesagt. „Erlebe die Cucina Italiana in ungezwungenem und entspanntem Ambiente“, steht im Infotext der App. Eine Reservierungsanfrage mitsamt Bestätigung später sitzen wir in den Loungemöbeln und genießen unser Abendessen. Pizza mit Kochschinken und Pilzen sowie Nudeln mit Hähnchenbruststreifen und Champignons in Sahnesauce – das sind die passenden Gerichte für diesen Abend.

Und der soll nicht auf der Terrasse in Neudorf enden. Während die Sonne versinkt, schmieden wir weitere Pläne und zücken erneut unsere Handys. Dass es in den Duisburger Süden gehen soll, hatten wir vorher ausgemacht. Also rufen wir in der App die Stadtkarte auf, setzen einen Filter beim Punkt „Gastronomie und Unterkünfte“ und sondieren den Markt.

Neues Ziel

Die Wahl fällt auf Großenbaum. Dort hat die Weinbar „Vinorado“ noch geöffnet. Und nur 150 Meter davon entfernt befindet sich das „Gleis drei“. Nach Großenbaum geht’s im modernen Elektrobus. Über die App checken wir den Fahrplan, gehen zur Haltestelle an der Arena des MSV Duisburg und nehmen dann die Linie 934 in Richtung Süden. Nach 20 Minuten Fahrt mit 15 Haltestellen leuchtet auf dem Monitor unser Ziel auf.

Er ist mittlerweile dunkel, als wir im Außenbereich des „Vinorado“ Platz nehmen. Der Kellner kommt aus dem Lokal, läuft sofort auf uns zu und stellt sich vor. Siegmund Formella steht, so erfahren wir, in seinem Personalausweis. „Aber mich nennen alle nur Siggi“, sagt der 57-Jährige. Siggi notiert dann einen Grauburgunder aus der Nordpfalz sowie einen Rosé aus Südafrika und macht sich auf den Weg zur Theke. Drei Minuten später kommt er mit zwei Weingläsern zurück. Siggi ist dabei kein Kellner, der nur die Bestellung abliefert. Wenn es die Zeit zulässt, spricht er mit seinen Gästen.

Siegmund „Siggi“ Formella bringt Wein: Der Kellner sorgt im „Vinorado“ stets für Unterhaltung.

„Bald veranstalten wir wieder unsere Korkennacht“, ruft Siggi einem jungen Pärchen zu. Er holt sein Smartphone aus der Hosentasche und zeigt Bilder einer großen Party. „Wenn es Corona zulässt, kommen mehr als 250 Besucher zu den Korkennächten“, erklärt Siggi. Er genießt trubelige Abende, weil er den Beruf mit Leidenschaft ausübt. „Sonst wäre ich nicht schon viele Jahrzehnte in der Gastronomie unterwegs“, sagt der gebürtige Duisburger. Seit der Eröffnung im Herbst 2019 schenkt er im Weinlokal mit aus. „Ich gehöre praktisch zur Familie“, berichtet Siggi. Inhaber Sami Kristic ist der Sohn seines alten Freundes Walent Kristic.

Besagter Kumpel sitzt heute auch vor dem „Vinorado“ und unterhält sich mit den Gästen. Walent Kristic hat auch schon einen Tipp für die nächste Station. „Kommt gleich doch noch rüber in meinen Laden“, sagt er und deutet auf das „Gleis drei“.

Abschluss im „Gleis drei“: Walent Kristic (l.) ist ein Gastronom, der gerne das Gespräch sucht.

Erneuter Standortwechsel

Walent Kristic hat die Gaststätte im ehemaligen Bahnhofsgebäude 2010 übernommen. Im Hauptberuf vertreibt er als Geschäftsführer eines Haushaltsgeräte- Händlers unter anderem Waschmaschinen, Trockner und Kühlschränke. „Ich hatte aber auch schon immer eine Vorliebe für die Gastronomie“, sagt der 57-Jährige, der als Keyboarder mit der Duisburger Band „Nextlevel“ auftritt. Er hat auch familiäre Unterstützung im „Gleis drei“. Tochter Yasmin (31) leitet den Betrieb. Der Chef führt durch sein Restaurant, das er mit viel Liebe zum Detail eingerichtet hat. Aquarelle einer befreundeten Künstlerin hängen an der Wand. Auch alte Koffer und ein rotes Fahrrad gehören zur Dekoration. Walent Kristic stellt sich zu einer Männerrunde, die auf der Großleinwand die Fußballbundesliga verfolgt. „Noch eine Runde Pils?“, fragt der Chef und bekommt sofort den Auftrag zum Zapfen.

Es ist mittlerweile kurz nach 23 Uhr. Wir verabschieden uns von Familie Kristic, verlassen das „Gleis drei“ und fahren zurück nach Neudorf. Im Bus fällt der Blick wieder auf die App MEIN DUISBURG und das Gastronomieangebot. Die Planung der nächsten Feierabendtour beginnt.

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