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Mein Porsche-Kauf? Eine kuriose Geschichte!

Bernie Kuhnt arbeitete als Kriminalkommissar und ermittelte für eine Sat1-Serie in Duisburg. Für „Anders gesagt!“ spricht der Polizist und Schauspieler über seine große Leidenschaft: alte Autos.

Was war Ihr erstes Auto?


Ich habe mir für 2.000 D-Mark zunächst einen VW Passat gekauft. Der hatte mehr als 100.000 Kilometer gelaufen und nur 55 PS. Das war aber vollkommen okay. Mein Vater wollte, dass ich erstmal was Solides fahre und nicht direkt mit einem Sportwa-gen herumdüse. Das zweite Auto habe ich mir von meinem Gehalt als Polizist gekauft – einen Golf II. Und dann kam das Geschenk vom Opa.


Was hat er Ihnen vermacht?


Einen 123er-Mercedes. Die Lackierung war giftgrün, die Innenausstattung in Ocker gehalten. Das hat überhaupt nicht zusammengepasst, ein hässlicher Wagen. Aber mich hat die Qualität begeistert. Das war ein richtig cooles Auto. So ist bei mir die Leidenschaft für alte Autos entstanden. Danach habe ich mir einen sogenannten Strich-Ach-ter von Mercedes gekauft.

Bernie Kuhnt

Bernie Kuhnt (56) kam in der österreichischen Gemeinde Millstadt am See zur Welt. Als Kleinkind zog er mit seiner Familie nach Duisburg. Nach der 10. Klasse verließ er das Gymnasium und begann eine Ausbildung bei der Polizei.
Durch ein Casting kam der Kriminalkommissar zum Fernsehen: In der Sat1-Produktion „Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln“ spielte er von 2003 bis 2014 in fast 2.000 Folgen sich selbst. Demnächst tritt der Duisburger in einer neuen Serie auf. Dann ermittelt er in „Grünberg und Kuhnt“ wieder in seiner Heimatstadt. 


Haben Sie mit dem Auto große Touren gemacht?


Da muss ich spontan an eine Fahrt zum Gardasee denken. Im Siebengebirge bei Bonn haben mich die Lkw überholt. Der Strich- Achter hatte ja nur 60 PS unter der Motorhaube. Ich bin nach 15 Stunden Fahrt am Ziel angekommen. Kurz vor dem Hotel ging mit der Kupplung nichts mehr. Ich habe den Wagen dann zur Werkstatt gebracht und erstmal den Urlaub genossen. Nachher standen für die Reparatur umgerechnet 1.000 DM  auf der Rechnung. Das hat mich damals geärgert. Heute lache ich darüber.


Sie sind viele Autos in Ihrem Leben gefahren. Gibt es ein Lieblingsmodell?


Ich habe immer für den Porsche 911 Targa geschwärmt. Als ich das Auto, Baujahr 1973, vor einigen Jahren gekauft habe, ging ein Kindheitstraum in Erfüllung. Wie ich an den Porsche gekommen bin, ist schon eine kuriose Geschichte.


Erzählen Sie!


Ich habe nächtelang im Internet gesucht. Irgendwann habe ich auf einer Auktionsplattform genau den Wagen gefunden, den ich haben wollte. Schwarze Farbe – ein Traum. Ich habe den Verkäufer, einen Kalifornier, per E-Mail angeschrieben. Wir haben uns ausgetauscht. Irgendwann sagte er: Wenn du mir 13.000 Euro per Blitzüberweisung zahlst, nehme ich das Auto aus der Versteigerung. Ich dachte erst: Das kannst du nicht machen. Am Ende habe ich doch zugeschlagen. Und der Wagen kam nach Wochen tatsächlich in Rotterdam an. Leider war er mit Schimmel überzogen. Aber das war nicht das Hauptproblem.

Was für Macken hatte Ihr Traumauto denn?

Er ist unterwegs immer ausgegangen. Ein Kollege von mir aus Moers wollte sich das Auto deshalb angucken. Die Fahrt dorthin war die Hölle. An jeder Ampel ist der Wagen ausgegangen. Ich habe Öl nachgefüllt, das hat die Sache noch schlimmer gemacht. Ich hatte schon mit einem Motorschaden gerechnet und gedacht, der Händler hätte mich betrogen. Letztendlich habe ich die Karre ans Laufen bekommen und bin mit 70 Stundenkilometer nach Moers getuckert.

Was hat Ihr Kumpel dann gesagt?

Dass das Auto technisch tip-top ist. Mit der Karosserie mussten wir natürlich etwas machen. Der Wagen sah nicht gut aus. Aber das war kein Problem: Ein Kollege hat sich um die Restaurierung gekümmert. Und seit zwölf Jahren fahre ich mein Traumauto. Rückwirkend muss ich sagen, dass es ein sehr guter Kauf war.

Sind Sie nur mit alten Autos unterwegs?

Nicht nur. Ich habe auch eine Rennlizenz. Über einen Fernsehredakteur bin ich mal mit einem Team in Kontakt gekommen, das beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring starten wollte. Ich habe mich mit denen vor Ort zu einem Vorgespräch getroffen. Das ist blöd gelaufen. Außerdem hatte ich auch Fieber. Ich wollte eigentlich abhauen. Dann hat mir der Mäzen des Teams aber das Auto gezeigt – einen flammneuen, weißen Aston Martin. Den wollte ich dann doch fahren und habe zugesagt.

Wie ist das Rennen gelaufen?

Ich war nicht lange unterwegs. Die Teams beim 24-Stunden-Rennen bestehen ja aus vier Fahrern. Man wechselt sich ständig ab. In meinem Team war ein junger Bursche und der hat im ersten Turnus den Aston Martin vor eine Betonwand gefahren. Totalschaden. Für uns war das Rennen vorbei. Ich durfte das Ereignis also nur in der Einführungsrunde genießen. Okay, zur Vorbereitung bin ich zigmal über die Nordschleife gedüst. Das war schon ein Erlebnis.

Abschließend: Ist Ihnen schon mal ein Auto gestohlen worden?

Gott sei Dank noch nicht. Zwei Bekannte von mir wurden aber Opfer eines Autodiebstahls. Das hat mir zu denken gegeben. Ich habe mit einem Freund aus den Niederlanden über das Thema geredet. Den nennen sie alle MacGvyer, weil er so ein Tüftlertyp ist. Gemeinsam haben wir ein technisches Gerät entwickelt, mit dem wir gestohlene Autos orten können. Unsere Aufklärungsquote liegt bei 100 Prozent. Immer mehr Autofreunde setzen deshalb auf unsere Entwicklung.

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