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Mit Sonnenkraft zur Meisterschaft

Freitagvormittag im Physikraum: Djamila, Eliane, Le­onie und Xenja planen ihren nächsten Solarrenner. Während ihre Mitschüler an diesem 15. September im normalen Unterricht sitzen, packt ihre Techniklehrerin Ulrike Nachmann Tütchen mit den neuen Bauteilen aus. Ultradünne Solarzellen, ultraleichte Räder und Achsen sowie ein kleiner Elektromotor bilden die Grundlage für die neue Konstruktion, die heute entstehen soll. Ihnen bleibt nur noch knapp eine Woche Zeit für das bisher größte Rennen in ihrer Modellbauerinnen-Karriere: die Deutsche Meisterschaft der Solar-Modellfahrzeuge in Bremen. Das Solarauto-Team aus der 8 c des Hambor­ner Abtei-Gymnasiums hatte am 24. Juni in Düsseldorf beim „Solar-Cup Lichtblitz“ der IHK Düsseldorf den ers­ten Platz in seiner Altersklasse belegt. Das Gewinner­modell bestand komplett aus Solarzellen, die nur mit Klebeband zusammengehalten wurden. Karosserie? Fehlanzeige. Und anstelle von normalen Rädern wurden Ultraleichträder verwendet, von denen eins noch nicht einmal zwei Gramm wiegt.

Mit dieser ultraleichten Konstruktion deklassierten sie die anderen Teams mit einer Zeit von 4,39 Sekunden auf der zehn Meter langen Rennstrecke. „Wir haben den Rekord aus dem letzten Jahr noch einmal gebrochen“, erzählt Leonie begeistert. Damit hatten sich die So­larmobil-Konstrukteurinnen aus Hamborn gleichzeitig für die Deutsche Meisterschaft am 23. September in Bremen qualifiziert, bei denen alle Regionalsieger ge­geneinander antraten.

Neues Modell für die Deutsche Meisterschaft

In Bremen starteten die Hambornerinnen in der Ultra­leichtklasse, in der die Teams ihre wenige hundert Gramm wiegenden Leichtgewichte auf einer zehn Me­ter langen Bahn ins Rennen schicken. Wa­ren in Düsseldorf noch Solarzellen und Mo­toren von der IHK gestellt worden, mussten die Mädchen aus Ulrike Nachmanns Pro­jektgruppe nun unter neuen Anforderungen ihr Modell konstruieren. Maximal 20 Zen­timeter breit, 40 Zentimeter lang und 30 Zentimeter hoch durfte das Modell werden und die Karosserie musste aus nachwach­senden Rohstoffen bestehen. Maximal 512 Quadratzentimeter Solarfläche und alle Antriebskomponenten wie Motoren, Ge­triebe, Räder waren prinzipiell frei wählbar, unterlagen aber einem Preislimit. Technik­lehrerin Nachmann bestellte also im Spe­zialhandel ultradünne Solarzellen, einen extrem kleinen und leichten Elektromotor sowie leichte Achsen und ultraleichte Rä­der. Mit diesen Bauteilen und Balsaholz planten, klebten und löteten die vier Mäd­chen das neue Solarmodell, mit dem sie in Bremen einen fantastischen zehnten Platz unter 62 Teams erreichten. Und das unter ziemlich dramatischen Umständen, wie Ulrike Nachmann nachher schildert: „Unser Auto war leider viel zu schnell; es hatte nach den ersten 10 Metern eine so große Geschwindigkeit aufgebaut, dass die Federung nicht ausreichte, um das Auto unbeschadet den Aufprall auf die Wand überstehen zu lassen.“ Bei der Reparatur, für die das Team nur zwei Minuten Zeit hatte, waren die Schülerinnen so aufge­regt, dass versehentlich Sekundenkleber in die Umschaltvorrichtung gelangte, sodass das Auto am Ende der Strecke nicht mehr selbständig die Richtung umkehrte, son­dern Xenja es nur noch per Hand umdrehen konnte. Es blieb spannend bis zur letzten Minute, da es schwierig war, das Auto ma­nuell zu wenden, und es zwischendurch noch mehrmals repariert werden musste. „Durch einige Gespräche mit anderen Teil­nehmern haben wir gute Anregungen für mögliche weitere Solarmobil-Wettbewerbe und -Modelle gewonnen“, so Nachmann weiter.

MINT-freundliche Schule

Das Abtei-Gymnasium fördert in besonde­rer Weise die sogenannten MINT-Fächer. Das sind Mathematik, Informatik, Natur­wissenschaften und Technik. Die Schule bietet entsprechende Fächerangebote, Projektgruppen und Kooperationen mit der Universität Duisburg-Essen sowie mit Firmen. Auch die Solarmobil-Projektgrup­pe von Ulrike Nachmann gehört zu diesem spannenden Angebot. Warum ausschließ­lich Mädchen in ihrer Projektgruppe sind, beantwortet Ulrike Nachmann so: „Den Jungen fehlt oft die nötige Ausdauer für so ein Projekt.“ Die Stadtwerke Duisburg haben übrigens die erfolgreichen Solarmo­bil-Konstrukteurinnen mit einer Spende für Solarzellen und Räder unterstützt.

Maßgeschneiderte Solaranlagen

Von der Beratung über die Planung bis zur Installation – die Stadtwerke Duisburg bie­ten maßgeschneiderte Photovoltaikanla­gen und Speichertechnologien an. Unsere Energieberater arbeiten hierbei eng mit Kooperationspartnern zusammen. Alles in einem: geprüfte Qualität mit persönlicher Beratung. Unsere Energieberater sind ger­ne unter 0203 604 11 11 für Sie da.

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