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Pyramide bis in den dritten Stock

Die Showtanzformation „Calypso“ steht für Spektakel. Mit ihren Choreografien hat die Gruppe viele Titel geholt. Nun waren die Frauen als Superheldinnen unterwegs – und begeisterten auch das Publikum in Wehofen.

Aus den Boxen schallen rockige Klänge. Die Besucher hören eine moderne Version von Bonnie Tylers Hit „Holding Out for a Hero“. Zu der Musik machen sich 20 junge Frauen in Superheldinnen-Kostümen auf den Weg zur Bühne. Sie tragen blaue Oberteile, silber- farbene Röcke und rote Stiefel. Auf den blonden Perücken sitzt ein Diadem. 

Die Geburtsstunde von Calypso

Nach dem großen Finale betritt Rita Küppers die Bühne für die Aufräumarbeiten. Sie ist die Trainerin der Gruppe. „Und ich bin auch Gründungsmitglied“, sagt Rita Küppers. Es war im Jahr 1971, als zehn Mädchen aus der Duisburger Eisenbahnsiedlung mit dem Tanzen begannen. Sie traten als Garde bei Karnevalsveranstaltungen auf. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Der Gar-detanz war Rita Küppers zu langweilig. Als Teenager entwickelte sie bereits erste Choreografien für die Showbühne – und kam damit an. „Calypso“ tourte bald durch ganz Deutschland. „Wir sind auch schon mehrmals im Fernsehen aufgetreten“, erzählt Rita Küppers. So zeigten ihre Tänzerinnen bereits im ZDF-Fernsehgarten, was sie draufhaben. In der ARD-Sendung „Lass dich überraschen“ moderierte Tommi Ohrner die Duisburger Formation an.

Lächeln nicht vergessen: Die Gruppe „Calypso“ verbreitet gute Laune.

Internationale Auftritte

Zudem fahren die Frauen regelmäßig zu Wettbewerben – stets mit großen Ambitionen. Die Trophäensammlung kann sich sehen lassen: 24 Mal gewann „Calypso“ die NRW-Meisterschaft, zwölf Mal die Deutsche Meisterschaft. Auch auf internationaler Bühne konnte die Gruppe überzeugen: Acht Europameister-Titel durfte Rita Küppers mit ihren Tänzerinnen bereits bejubeln. Und bei der bislang letzten Weltmeisterschaft in der Kategorie „Showtanz mit Hebefiguren ab elf Personen“ ging Platz eins ebenfalls nach Duisburg.

"Wir stehen für sehr hohe Qualität."

Sabrina Mosebach
Im Saal und in der Kabine herrscht Vorfreude.

Die Erfolgsserie ist nicht der einzige Grund, weshalb Sabrina Mosebach so positiv über „Calypso“ redet. „Wir stehen für sehr hohe Qualität“, sagt die 32-Jährige. „Das fängt bei den Schritten an und hört bei den Hebefiguren auf. Da ist nichts von der Stange dabei.“ Sabrina Mosebach tanzt seit ihrem fünften Lebensjahr. Lange Zeit trat sie mit einer Garde auf. Vor fünf Jahren machte die gebürtige Duisburgerin ein Probetraining bei „Calypso“ – und blieb. Sie überzeugte Rita Küppers tänzerisch und kam mit ihrer Art bei den anderen Frauen an. „Es muss auch zwischenmenschlich passen“, erklärt Sabrina Mosebach. „Es gibt Wochen im Jahr, in denen man die Mädels häufiger sieht als die Familie. Da ist schlechte Stimmung nicht angebracht.“

Sabrina Mosebach (l.) im Gespräch mit Trainerin Rita Küppers.

Zum Abschied ein Erinnerungsselfie

Von Zickenalarm ist nach dem Auftritt auch nichts zu spüren. Die Superheldinnen versammeln sich für ein Erinnerungsselfie in der Umkleidekabine. Auch Melanie Horrix lacht in die Kamera. Die 42-Jährige ist die Älteste bei „Calypso“. Ans Aufhören denkt sie aber noch lange nicht. „Tanzen ist ein wichtiger Teil meines Lebens“, sagt Melanie Horrix. „Ich liebe es, bei den Hebefiguren mitzumachen und das Publikum mit Showeffekten zu begeistern.“ Zudem versorgt die gelernte  Friseurin die Gruppe für ihre Auftritte mit den passenden Perücken. Sei es für das Motto „Ruf der Wildnis“, für „Queens Revolution“ oder eben für „Superheroes“. Einkäufe im Karnevalsshop kommen für die Duisburgerinnen aber nicht infrage. Sie setzen auf Handarbeit. Rita Küppers näht mit ihrer Mutter Uschi Reschke die Kostüme. Die Trainerin sucht die passende Musik für die Auftritte aus, lässt die Lieder im Tonstudio abmischen. Auch die Kulissen entwirft „Calypso“ selber. Es ist ein zeitintensives Hobby. Im Frühjahr beginnen bereits die Vorbereitungen für die Auftritte Anfang 2021. Vier Stunden wöchentlich studiert „Calypso“ die neue Show ein. Unter welchem Motto diese steht, verrät Rita Küppers noch nicht. Eins steht fest: Wer die Superheldinnen live erlebt hat, wird im nächsten Jahr wiederkommen.

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